Schulhäuser kürzer planen, rascher umsetzen
Der Bau von Schulhäusern hält mit der Bevölkerungsentwicklung nicht Schritt. Es besteht dringender Handlungsbedarf.
Die Mittel im Schulbereich möchte ich für einen guten Unterricht einsetzen und nur so viel wie nötig in Steine – sprich in den Bau von Schulhäusern. Diese sollen eine gute Lernumgebung bieten, energieeffizient und praktisch sein und rechtzeitig zur Verfügung stehen. Doch in Winterthur hält der Schulbau mit dem Bevölkerungswachstum nicht Schritt. Von der Planung bis zur Fertigstellung eines Schulhauses dauert es derzeit rund 10 Jahre – viel zu lang! Die Folgen: Wir investieren Unmengen an Planungszeit und finanziellen Mitteln für Provisorien. Gemäss Stadtrat Jürg Altwegg müssen wir in den nächsten Jahren mit rund 700 Mio. Franken für neuen Schulraum rechnen. Allein die Verzinsung und Abschreibungen dieser Investitionen werden die Jahresrechnung künftig mit rund 35 Mio. Franken pro Jahr belasten. Der Handlungsspielraum der kommenden Generationen wird damit deutlich eingeschränkt. Wir tun also gut daran, das Geld für Schulbauten nachhaltig und besonnen einzusetzen.
Seit mindestens zwei Jahren fordern wir deshalb überparteilich die Überarbeitung des städtischen Planungsprozesses für Schulbauten. Ziel: kürzere Planung, raschere Umsetzung und damit weniger Provisorien und mehr Nachhaltigkeit (personell, finanziell und ökologisch). Dass dies mit Qualitätsgewinn möglich ist, zeigen zahlreiche private Bauprojekte. Erhalten wir im Parlament eine Vorlage zur Beurteilung, ist es in der Regel schon zu spät; wir können nur noch ja sagen, da sonst die Kinder bei Schulbeginn ohne Dach über dem Kopf dastehen. Schul- und Baudepartement sind nun gemeinsam gefordert aufzuzeigen, wie wir künftig diese Herausforderungen besser meistern. Die Klärung der internen Entscheidungswege, mehr offene Wettbewerbe mit interdisziplinären Planungsteams, Denkmalschutz mit Augenmass, Optionen für künftige Erweiterungen von Anfang an mitplanen - das sind nur einige Ansatzpunkte, die ich dabei weiterverfolgen möchte.
Romana Heuberger
Stadtratskandidatin
Ihr Kommentar