26.10.2021

Schulhäuser effizienter planen und rascher umsetzen

In den nächsten Jahren wird Winterthur rund 1 Mia. Franken für die Sanierung/Erweiterung von Schulbauten ausgeben. Wir wollen ein inspirierendes Lernumfeld für unsere Kinder schaffen. Unser Ziel muss sein, solide, funktionale und nachhaltige Schulbauten rechtzeitig und ressourceneffizient zur Verfügung zu stellen.

Am Montag entscheidet der Gemeinderat über den Planungskredit für die Erweiterung/Sanierung der Schulanlage Langwiesen. Einmal mehr diskutieren wir erst über die Planung, wenn der zusätzliche Schulraum bereits benötigt wird. Die durchschnittliche Realisierung von Schulbauten dauert offenbar rund acht Jahre. Viel zu lang, um den Bedürfnissen der rasch wachsenden Bevölkerung gerecht zu werden. Die Folge: Es braucht immer wieder Notlösungen mit teuren Schulcontainern, die unnötigerweise personelle, finanzielle und ökologische Ressourcen verschlingen.

Würden Sie einem Architekten den Auftrag geben, ein Haus zu planen mit einer Kostenvorgabe zwischen 1,5 und 3 Millionen Franken? Wohl kaum, denn Sie haben ein Budget, das einzuhalten ist und mit dem ein Maximum Ihrer Bedürfnisse abgedeckt werden soll. Doch genau so läuft es bei Schulbauten. Für das Langwiesen sollen wir den Planungskredit auf der Basis einer Kostenschätzung von 39 bis 65 Mio. Franken freigeben. Wenn wir das nächste Mal darüber debattieren, ist das Schulhaus fixfertig geplant und die Räume werden noch dringender benötigt. Ein Nein wäre dannzumal ein Desaster. Um die Kosten in den Griff zu bekommen, stellte deshalb beim Schulhaus Steinacker die FDP den Antrag, die Baukosten auf maximal 940 Franken pro Kubikmeter Gebäude zu deckeln. Für das Schulhaus Langwiesen stellt nun die zuständige Kommission diesen Antrag. Ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Winterthur benötigt dringend effizientere und sinnvollere Planungsprozesse, damit auch die notwendigen Schulhauserweiterungen rascher und ressourceneffizienter umgesetzt werden können. Wir bleiben dran!

Romana Heuberger, Gemeinderätin FDP

Roland Diener 28.10.2021, 22:58

Da ja immer wieder Schulhäuser gebaut werden müssen/dürfen und das Rad m.E. nicht immer wieder neu erfunden werden muss, wäre eine Normplanung (welche dann individuell auf den jeweiligen Standort konfiguriert wird) sinnvoll. So gelang es z.B. Aldi/Lidl beim CH-Markteintritt in kurzer Zeit hocheffizient, eine grosse Zahl Gebäude zu erstellen. (Selbstverständlich darf formal auch etwas anspruchsvollere Architektur angewendet werden) Damit können Kostenreduktionen von ca. 25% problemlos erreicht werden ....

Christoph Portmann 28.10.2021, 16:13

Schulhausbauten in Winterthur sind seit geraumer Zeit ein trauriges Kapitel. In der 3 Mio. Villa würde man sicher sogar 2 Schulzimmer unterbringen. Die Projektierungsdauer ist bestimmt kürzer möglich, Sanierungen bedeuten längerfristige Planung und Erweiterungen/Neubauten können fürhzeitig initiert werden werden. Der Schulhausneubau für die Aussenwachten Eidberg, Iberg, Sennhof, Taa und Gotzenwil ist ein weiteres Beispiel einer verpatzten Planung. Für die Projektierung eines Schulhauses in Gotzenwil, welches der zentralste Ort ist, wurde bereits einmal Geld ausgegeben. In Iberg gilt es zudem die Hochspannungsleitung zu berücksichtigen; im bestehenden Pavillon musste desswegen ein Raum als Klassenzimmer geräumt werden.

Christian Modl 28.10.2021, 12:23

Ein sehr guter Vergleich betr. Kostenschätzung! ABER: Spannend ist auch der Vergleich zwischen dem 3 Millionen (Luxus-) Einfamilenhaus und dem 65 Mio. Gebrauchsbau Schulhaus. Heisst das, dass in 21 Luxushäusern zuwenig benötigterPlatz zum Unterricht zur Verfügung wäre? Wirklich?

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