03.09.2024

Links-grüne Manipulation der neuen Art

Mit der „31 Days-Challenge“ lancierte der Stadtrat eine teure und letztendlich wirkungs- und erkenntnislose Aktion. Statt wirksamen Massnahmen zu unterstützen werden einmal mehr öffentliche Gelder für Symbohlpolitik verschleudert.

Für insgesamt 1 Million Franken wurde ein Versuch durchgeführt, dessen Wirkung auf die CO2-Reduktion fraglich ist. Die 31-Days-Challenge betrifft de facto nur den ruhenden Verkehr (kein Auto besitzen), denn es war den Teilnehmenden ja weiterhin möglich, sich mit allen Verkehrsmitteln fortzubewegen. Die Aktion war zudem völlig intransparent. Die Teilnehmenden der Aktion wurden gemäss Stadträtin Cometta selektiv ausgewählt. Nach welchen Kriterien bleibt unklar. Durch die Selektion der Teilnehmenden sind die Versuchs-Resultate jedoch nicht mehr unverfälscht und damit nicht aussagekräftig.

Dass die Stadt den ausgewählten Teilnehmenden, die ihr Auto verkaufen, 3‘000 Franken bezahlt, ist einfach unglaublich. War der vorzeigbare Erfolg der Aktion zu gering? Scheinbar waren zu wenig Mitwirkende aus eigener Motivation bereit, ihr Auto zu verkaufen. Also lässt man ihnen Geld zukommen, um die Motivation zu erhöhen. Bestechung? Ein Schelm, wer Böses denkt. Jedenfalls unnötig, wenn sie es aus eigenem Antrieb gemacht hätten. Kein Wunder, wollte der Stadtrat diese Tatsache offenbar verschleiern. Die verkauften Autos sind aber weiterhin auf der Strasse und werden auch weiterhin gefahren. Auch die Studienteilnehmenden können weiterhin Auto fahren – einfach nicht das eigene. Welche CO2-Reduktion wurde also bewirkt. Keine! Ihren Anteil von 320‘000 Franken hätte die Stadt besser für wirklich nachhaltige und wirksame Aktionen eingesetzt, z.B. für die Vergünstigung der sehr teuren Anschlüsse an das Fernwärmenetz.

Und wie kommt der Stadtrat überhaupt auf die Idee, dass es Aufgabe der Stadt ist, auf diese Weise städtische Gelder zu verschenken? Auf welcher rechtlichen Grundlage tut er dies? Was ist mit den Arbeitsplätzen beim lokalen Autogewerbe, gegen die er sich mit solchen Zahlungen aktiv einsetzt? Fragen über Fragen, doch eines ist klar; die geplante ZHAW-Studie, die das künftige Verhalten der Studienteilnehmenden wissenschaftlich dokumentieren soll, kann eingestellt werden. Denn die Auto-Besitz-Abstinenz (das Fahren ist ja weiterhin möglich) wurde für mindestens ein Jahr mit 3‘000 Franken gekauft und damit wird das Studienresultat verfälscht. Was übrig bleibt ist eine teure, aber erkenntnislose Aktion und damit eine Verschleuderung von Staatsgeldern.

Der ÖV in Winterthur wird die zusätzliche Mobilitätsbedürfnisse, die durch das Bevölkerungswachstum entstehen, so oder so aufnehmen müssen, denn die Kapazitätsgrenze der Strassen ist ohnehin fast erreicht. Ein Gegeneinander von Schiene und Strasse, Fussgängern und Velofahrern ist falsch. Wir brauchen eine sichere und leistungsfähige Gesamtmobilität, zu dem jedes Verkehrsmittel seinen Beitrag leisten kann und muss. Persönlich wähle ich mein Verkehrsmittel ganz bewusst – das Beste für den jeweiligen Zweck.

Romana Heuberger
Stadtparlamentarierin FDP

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Viktor Beglinger 05.09.2024, 08:00

Bravo. Diese Stellungnahme war mehr als fällig. Gut geschrieben

Viktor Beglinger 05.09.2024, 07:09

Bravo. Diese Stellungnahme war mehr als fällig. Gut geschrieben

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