Forum Winterthur

01.12.2025 | Willy Germann
Ja zur Mobilitätsinitiative ist ein Ja zu einem attraktiven ÖV

Die Mitte Stadt Winterthur ist erfreut über das JA zur Mobilitätsinitiative. Damit setzte das Zürcher Stimmvolk ein klares Zeichen gegen eine ideologisch-faktenferne Politik der Städte Zürich und Winterthur mit fast flächendeckendem Tempo 30. Das Abstimmungsergebnis straft nicht zuletzt eine Schönwetter-Verkehrsplanung auf der Basis von realitätsfremden Simulationen, die mit Tempo 30 auf Busachsen einen regelmässigen Verkehrsfluss vorgaukeln, als ob es dort vor allem in Spitzenzeiten nicht dauernd Störungen und Verlustzeiten gäbe.

Das JA zur Mobilitätsinitiative stellt auch ein Bekenntnis zu unvermindert schnellen Einsätzen der Rettungsdienste und der Feuerwehr dar, vor allem aber ein Bekenntnis zu einem attraktiven öffentlichen Verkehr. Die Mitte stellt seit längerem mit Besorgnis fest, wie Anliegen des öffentlichen Verkehrs in der Stadt Winterthur zu wenig gewichtet werden. Der hohe Anteil Autoverkehr der Stadt Winterthur kann aber nur reduziert werden durch den massiven Ausbau des öffentlichen Verkehrs, vor allem des Bus- und Postautoverkehrs. Dazu gehören kürzere Fahrzeiten, Fahrplansicherheit, insbesondere aber mehr Raum für mehr Busse und Postautos im Stadtraum Bahnhof.

Der Busbahnhof müsste deshalb zeitnah auf das Arch-/Vogelsang-Areal ausgedehnt werden. Dies erfordert vorher den Bau des Kopfbahnhofs Vogelsang, sinnvollerweise zusammen mit dem Brüttenertunnel. Der Kopfbahnhof ist auch Voraussetzung für einen Ausbau der gefährlichen Personenunterführung Süd und eine UG-Nutzung des Busbahnhofs zugunsten einer Entflechtung der Personen- und Busbewegungen, wie dies der Stadtrat selbst möglichst zeitnah wünscht. Die Mitte bedauert aber die zögerliche Planung der Stadt im Stadtraum HB. Diese müsste dank hoher Dichten auch viele Arbeitsplätze in Fussdistanz zum HB und Busbahnhof ermöglichen.

Sowohl Kanton und Bund verfolgen nun das gleiche Ziel wie die städtische Initiative «Freie Fahrt für den Bus», nämlich auf Hauptverkehrsachsen Temposchikanen vor allem zu Lasten der Busse und Postautos, aber auch der Rettungsdienste und des Gewerbeverkehrs zu vermeiden. Das Initiativkomitee wird das Abstimmungsresultat analysieren und zu einem späteren Zeitpunkt über das weitere Vorgehen informieren.

Die Mitte wird die städtische Verkehrspolitik auf jeden Fall weiterhin kritisch beobachten und sich für den raschen Ausbau des öffentlichen Verkehrs zugunsten einer umweltfreundlichen Verkehrspolitik einsetzen.

Willy Germann
Geschäftsleitung Die Mitte Winterthur

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