Wen die Parteien ins Rennen schicken
Die Analyse des Landboten, wie sich die Listen der verschiedenen Parteien zusammensetzen, fand der Schreibende derart interessant, dass er «gluschtig» wurde, selber etwas tiefer in die Details einzutauchen. Dabei sind ihm einige Punkte kritisch aufgefallen.
- Ein Fünftel der Stimmbürger ist im Rentenalter (> 64/65). Auf der Liste der SP findet sich keine einzige Person, welche diese Altersklasse vertritt. Einiges besser sieht es bei SVP, der Mitte und auch bei den Grünen aus.
- Obwohl rund die Hälfte der Steuern in der Schweiz und wohl auch in Winterthur von Unternehmen bezahlt werden, und diese Unternehmen wiederum Löhne bezahlen, welche wiederum versteuert werden, haben nur gerade FDP und SVP eine erwähnenswerte Anzahl von Unternehmern auf ihren Listen.
- Nicht sehr ausgewogen zeigt sich die Liste der SP. Fast die Hälfte der Kandidierenden sind Studenten, Lehrer, Sozialarbeiter und weitere im pädagogischen Umfeld tätige Personen. Dafür fehlen Pflege-, handwerkliche und künstlerische Berufe fast vollständig. Künstlerische Berufe finden sich auf den Listen der FDP und der Grünen, handwerkliche Berufe vor allem bei der SVP. Einige wenige Kandidaten mit Pflegeberuf findet man bei den Grünen.
In die Analysen konnte die GLP nicht einbezogen werden, da Berufsbezeichnungen auf der im Internet abrufbaren Liste der GLP zur Zeit der Leserbrieferstellung leider (noch?) fehlten. Schade, denn nur Name und Bild sind etwas gar knapp für eine Meinungsbildung.
Ein aufschlussreicher Artikel - vielen Dank Herr Brem. Eine gute Durchmischung und berufliche Vielfalt braucht es besonders im politischen Diskurs, denn sie schaffen Verständnis, vermitteln auch Wissen. Dominante Einseitigkeit polarisiert und spaltet letztlich die Gesellschaft.
Eugen Haltiner
Ihr Kommentar