13.09.2023
George Stutz für die HAW

Die HAW feiert ihr 222 Jahre-Jubiläum

Anlässlich Ihres 222jährigen Bestehens hat die Handelskammer und Arbeitgebervereinigung Winterthur (HAW) Mitglieder und Gäste zu einem ungezwungenen Festakt eingeladen. Der Winterthurer Cenk, aufstrebender Stern am Schweizer Comedy-Himmel nahm auf seine Art Bezug zur HAW. Die 160 TeilnehmerInnen genossen das Flying Dinner und diskutierten an der Bar bis tief in die Nacht hinein.

Verbandspräsident Thomas Anwander eröffnet den Abend: 222-Jahre HAW, ein ausserordentliches Jubiläum. Die Zahl 222 ist die Engelszahl und steht für Gleichgewicht, Harmonie und Zusammenarbeit. Zielsetzungen, welche die HAW auch heute unterschreiben kann.

Die Gründung der HAW ist ein Zeichen des Aufbruchs von Winterthur nach der französischen Revolution und auch der Beginn der Industrialisierung und wirtschaftlichen Entwicklung von Winterthur. Dank innovativen und unternehmerisch denkenden Personen entstanden Firmen wie Rieter Sulzer, Bank in Winterthur die heutige UBS, die Winterthur Versicherungen, die heute zur Axa gehört aber auch viele mittelständische Unternehmen wie Paul Reinhart AG, Kuhn Rikon, Büro Schoch, BWT und Hasler und etliche mehr, die heute noch in Familienbesitz und deren Vertreter am Festakt anwesend sind.

Die Unternehmer schlossen sich in der Handelskammer zusammen, weil sie gleich gelagerte Interessen gegenüber der Regierung hatten und sich für eine gute Infrastruktur einsetzten. Ich denke da an den Eisenbahnbau oder einfach, um sich mit anderen Unternehmern austauschen zu können. Zusammenarbeit war 1801 ein wichtiges Anliegen und ist es heute noch. Die grosse Bedeutung von Winterthur als Wirtschaftsstandort zeigt sich auch darin, dass die HAW die einzige Handelskammer ist, die nicht einen Kanton umfasst, sondern nur eine Region, eben den Bezirk Winterthur. Die Handelskammer Zürich ist nicht unsere Mutter, sondern unsere grosse Schwester. Die HAW ist ein eigenständiges Mitglied von economiesuisse und wir freuen uns daher speziell, dass Monika Rühl, Vorsitzende der Geschäftsleitung von economiesuisse, zu uns sprechen wird. Zusammenarbeit ist auch heute noch ein wichtiges Thema für die HAW. Wir engagieren uns in der Ueberzeugung für den Wirtschaftsstandort Winterthur, dass es ohne starke und erfolgreiche Unternehmen in Winterthur keinen Wohlstand, keine Steuereinnahmen und auch keine attraktiven Arbeitsplätze gibt. Wir haben uns in den letzten 222 Jahren dafür eingesetzt und werden dies auch die nächsten 222 Jahre machen. Gerade im aktuellen politischen Umfeld braucht es die Stimme der Leute, die Geld zuerst verdienen und nicht einfach verteilen wollen.

Gleichgewicht gehört auch zur Zahl 222. Eine Stärke des politischen Systems der Schweiz ist das Vertrauen in die politischen Institutionen und die Fähigkeit, Kompromisse zu schliessen. Vertrauen und Kompromisse braucht es auch in der Zusammenarbeit zwischen den Sozialpartnern. Die HAW ist eine der wenigen Organisationen, die nicht nur Handelskammer, sondern auch Arbeitgebervereinigung ist. Winterthur ist auch die Wiege der Gesamtarbeitsverträge, so wurde 1937 in Winterthur das Friedensabkommen ausgehandelt.

Die HAW glaubt an die Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern und sieht Gesamtarbeitsverträge als den Königsweg hinsichtlich der Gestaltung der Arbeitsverhältnisse. Wir wehren uns auch deshalb gegen mehr staatliche Vorschriften im Arbeitsrecht und einer schleichenden Aushöhlung des Instruments der Gesamtarbeitsverträge wie zum Beispiel durch kommunale Mindestlöhne.

Zur Zahl 222 gehört auch Harmonie. Ein gutes Verhältnis unter allen Firmen auf dem Platz unabhängig ihrer Grösse ist uns wichtig. Wir setzen uns auch ein, dass unsere Mitgliedsfirmen untereinander freundschaftlich und fair zusammenarbeiten. Eine Stärke des Wirtschaftsstandortes Winterthur sind die kurzen Wege. Dies erlaubt Projekte rasch und effizient zu realisieren. Ich denke da an die Wirtschaftswochen oder an die Initiativen bei der Umsetzung der Cluster Strategie. Harmonie und kritisches Denken sind für uns kein Widerspruch. In diesem Sinn nimmt die HAW auch ihre politische Verantwortung wahr und kämpft für gute Rahmenbedingungen für die Winterthurer Unternehmen. Ein wichtiges Anliegen für die Zukunft ist daher, dass wir mehr Leute davon überzeugen wollen, dass Eigenverantwortung, Risikobereitschaft und offene Märkte nicht nur die Grundlage unseres Wohlstandes sind, sondern auch eine wichtige Voraussetzung einer freien Gesellschaft. Hier schliesst sich auch der Kreis zu 1801 wieder. Diese Überlegungen waren auch ein wichtiger Grund, weshalb sich Unternehmer damals in einer Handelskammer organisiert haben.

Monika Rühl, Vorsitzende der Geschäftsleitung von economiesuisse, richtet ein Grusswort an die Gäste und macht ihrerseits auch einen geschichtlichen Rückblick. Auszüge aus ihrer Rede sind auf der Webseite der HAW ersichtlich.

Thomas Anwander
Präsident HAW Winterhur

Jennifer Obi 14.09.2023, 14:48

Herzlichen Dank für den tollen Event. Beim Networking konnte ich tolle Gespräche führen und spannende Persönlichkeiten kennen lernen.

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