Die Biodiversitäts-Initiative verschärft die Wohnungsknappheit
Rigider Ortsbildschutz blockiert schweizweit Bauprojekte. Die Biodiversitäts-Initiative würde die Situation weiter verschärfen. Das Bundesinventar für schützenswerte Ortsbilder (ISOS) würde zementiert, der Denkmalschutz weiter ausgebaut, auch Wohnungsbau verhindert.
Der Erhalt der Artenvielfalt ist wichtig. Bauen und Biodiversität lassen sich zudem gut kombinieren. Die Bauwirtschaft leistet mit qualitätsvollen Bauten in den Städten einen wesentlichen Beitrag zur Siedlungsentwicklung nach innen und damit zur Schonung des Grünraums. Wer in Winterthur jedoch wieder mehr bezahlbaren Wohnraum will oder die Energiewende in der Schweiz nicht blockieren möchte, sagt NEIN zur Biodiversitäts-Initiative. Weshalb?
Der Titel der Initiative täuscht. Die Initiative begrenzt sich nicht auf den Schutz der Grünflächen und der Artenvielfalt, sondern geht weit darüber hinaus. Sie will den Ortsbildschutz zementieren und den Denkmalschutz weiter ausbauen. Das sei kein Problem, behaupten Exponenten des Heimatschutzes. Nur, sogar der links-grüne Stadtrat in Zürich schlägt Alarm: «Wegen des rigiden Denkmalschutzes droht eine Baublockade». Und damit ist die Limmatstadt nicht allein. Ortsbild- und Denkmalschutz blockieren heute schon Bauten in der ganzen Schweiz. Neu soll das «baukulturelle Erbe» auch ausserhalb der Schutzobjekte im Ist-Zustand belassen werden – sprich überall. Eine Annahme der Biodiversitätsinitiative würde die Gefahr eines Baustillstandes in der ganzen Schweiz weiter verschärfen. Auch der Ausbau der Wasserkraft würde erschwert. Die Erhöhung von Staumauern oder gar der Bau von neuen Stauseen würde in weite Ferne rücken.
Lassen Sie uns dieser Heimatschutz-Initiative am 22. September einen Riegel schieben. Stimmen auch Sie NEIN!
Romana Heuberger
Co-Präsidentin FDP-Fraktion/Präsidentin Stadtbaukommission
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